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06 '22 | A different language is a different vision of life. – Federico Fellini

Hilft der bewusste Gebrauch von Sprache bei der Überwindung von Geschlechterstereotypen, und damit bei der Öffnung einer Unternehmenskultur für eine diverse Belegschaft?

Wie verhalten sich öffentliche und private Organisationen in Bezug auf die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache? Bei der Recherche im Internet wurde ich bei öffentlich-rechtlichen Institutionen schnell fündig. Die Universität Hamburg z.B. hat sich zum Ziel gesetzt, gleichberechtigte Teilhabe und Beteiligung für alle zu ermöglichen - unabhängig vom Geschlecht. Ein Element dabei ist die Sprache: "Um möglichst viele Menschen anzusprechen, empfiehlt es sich daher, geschlechtergerecht zu schreiben und zu sprechen“. (https://www.uni-hamburg.de/gleichstellung/gender/geschlechtergerechte-sprache.html)

Sprache ist Ausdruck der Haltung. Universitäten gehen hier offenbar voran, Unternehmen tun sich da schon schwerer. Laut einer online Studie der Content-Marketing-Agentur Coco aus September 2021 gendern nur 5 der 40 DAX Unternehmen konsequent. Obwohl genderneutrale Jobpostings seit 2019 vorgeschrieben sind setzten zum Zeitpunkt der Studie nur 57,5% der DAX-Unternehmen eine solche Sprache auf ihren Webseiten oder auf ihren Homepages um. (Studie nachlesen unter https://www.onetoone.de/artikel/db/012273frs.html).

Leider - denn allein die Verwendung geschlechtergerechter Sprache führt zu einem diverseren Bewerberfeld, da sich relevant mehr Frauen aktiv bewerben. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer bereits 2017 von Forschenden der Technischen Universität München veröffentlichten Studie. Untersucht wurde das Bewerberverhalten auf die Ausschreibung eines Stipendiums, wobei der Text der Anzeige variierte und mal gendergerecht, mal klassisch annonciert wurde. Die Forschenden zeigten auf, dass Frauen positiver auf eine gendergerecht formulierte Anzeige reagierten als auf die traditionell formulierte Anzeige, während bei Männern der Sprachgebrauch keinen Einfluss auf die Bewertung hatte. (https://journals.aom.org/doi/abs/10.5465/ambpp.2014.15994abstract#)


Gar scheint es als ob es sogar einen besonderen Disput der Deutschen in diesem Thema gibt - auch außerhalb der Unternehmen: „Germans, they say, have a word for everything. After all, with an ever-increasing arsenal of compound nouns — the pandemic, for example, gifted us the somewhat dystopian Anderthalbmeter­gesellschaft, 1.5-meter society, among hundreds of other coronavirus neologisms — the German language holds a well-earned reputation for precision. But there’s one thing no one can quite agree how to express: gender neutrality.“ (https://www.politico.eu/article/debate-over-gender-inclusive-neutral-language-divides-germany/)

All diesen Erkenntnissen liegt eine Beobachtung zugrunde: unsere Sprache verändert sich. Diese Veränderung wird nicht von allen begrüßt, und löst bei Manchem Widerstand aus. Eine Erklärung dafür fand ich auf der Internetseite der Wissenschaftssendung Quarks: „Unbekannte Wörter sind für unser Gehirn (…) anstrengender – erst mal. Denn zur Verarbeitung braucht es mehr kognitive Ressourcen. Je öfter wir unbekannte Wörter aber verwenden, desto mehr neuronale Verknüpfungen bilden sich.“ Und je mehr Verknüpfungen gebildet wurden, desto einfacher geht uns der gendergerechte Sprachgebrauch über die Lippen. Auch wenn Abwehr und Kritik der neuen Sprache entgegenschlagen kann, die positiven Möglichkeiten sind zutiefst wünschenswert. Lara Schwenger trägt diese durch Studien belegbaren Chancen des genderns für Quarks zusammen: Frauen werden in beruflichen Kontexten sichtbarer, Kinder erweitern in ihrer Vorstellungswelt potentiell ihre mögliche Berufswahl und Menschen denken offener über Geschlechterrollen nach (https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/was-gendern-bringt-und-was-nicht/).
Für Unternehmen hat die größere Geschlechtervielfalt laut einer Studie der Beratungsfirma McKinsey einen klaren ökonomischen Nutzen, denn: „Unternehmen mit hoher Gender-Diversität haben eine um 25% und damit signifikant größere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein (2014 lag der Wert noch bei 15%“ (https://www.mckinsey.de/news/presse/2020-05-19-diversity-wins).

Wer sich an dieser Veränderung durch seine eigene Sprache beteiligen will muss sich keinen starren Sprachregelungen unterwerfen, sondern kann mit verschiedenen Formen experimentieren, denn noch hat sich keine bestimmte Richtung wirklich durchgesetzt. Mit Genderstern, oder doch lieber das Binnen-I? Oder es bieten sich Neutralisierungen an, wie zum Beispiel „die Studierenden“ oder „die Teilnehmenden“.

Wenn ich ganz persönlich meine Sprache überdenken möchte - auf welche sprachlichen Dimensionen sollte ich bei der Verwendung einer geschlechtergerechten, inklusive Sprache achten? Was steht mir zur Verfügung, wenn ich meinen eigenen Ausdruck finden möchte? Als ich über diese Frage nachdachte, kam die Veranstaltung der MentorMe-Community genau zum richtigen Zeitpunkt! Und ich habe gelernt: Es gibt eine Menge Dinge, die mir noch nicht bewusst waren! In einer perfekten Mischung aus Input und selbstreflexiven Interaktionen zwischen den Teilnehmerinnen brachte sie mir erhellende Impulse aus dem Workshop mit Ellen Wagner. Ein großes Dankeschön auch an Sheyma Arfawi für das nachdenklich stimmende „Ent-Lernen"!


Ergänzung:

ent·ler·nen
/entlérnen/

schwaches Verb PSYCHOLOGIE
1. etwas Erlerntes, Gewusstes, Gekonntes bewusst vergessen, um dadurch die Kapazität und die Offenheit zu haben, Neues zu lernen.


Erste Hilfe beim gender neutralen Schreiben:

https://writingcenter.unc.edu/tips-and-tools/gender-inclusive-language/
https://geschicktgendern.de/
https://transstudent.org/gender/

 

 

02 '22 | Hey - it's me!

Habt Ihr schon einmal in wenigen Minuten zusammengefasst, was andere mit Euch (wünschenswerter Weise) erleben, wenn ihr miteinander arbeitet? Ich durfte mich dieser spannenden Aufgabe stellen, quasi als Testperson.

Mein Experiment nahm mit diesen einladenden Worten seinen Anfang: "Texte über das eigene Unternehmen, Interviews mit einem selbst, in denen steht, wer man ist, was man macht und warum das alles eine gute Sache ist, sind gerade für kleinere Firmen oder Selbstständige manchmal schwer zu generieren oder zu bezahlen. Wer sich allerdings ein bis zwei Stunden Zeit nimmt, kann sich im Rahmen dieses Projekts kostenlos solche Texte erstellen lassen. Wie und von wem? Schreiben werden interessierte Studierende, die an einem Praxisseminar der Universität Kassel teilnehmen."

Das sprach mich sofort an! Wie schwierig es ist, über sich selbst zu schreiben, hatte ich gerade erst mit dieser Website erlebt.

Nach einer Stunde Redefluss erhielt ich den ersten Entwurf. Und dann fing mein "Brüten" an... Dank einer geduldigen Auseinandersetzung mit meinem Input, wunderbar leichter Hand bei der Überarbeitung und einem wahren Ideenfeuer für eine Überschrift entstand dieser Text mit Hilfe der fantastischen Annabelle Schareina. Seht selbst:

Durch Coaching die eigene Führungskompetenz wiederentdecken

Empfinden Sie die Erwartungen anderer als Druck, fehlt Ihnen die Perspektive im Arbeitsalltag oder wissen Sie nicht, wie Sie Ihr Ziel erreichen sollen? Dann wird Ihnen ein professionelles Coaching helfen und aus gemeinsamer Arbeit kann statt Stress wieder Motivation entstehen.
Elke Kegelmann ist eine professionelle Coachin für selbstständige UnternehmerInnen und Führungspersonen aus allen unternehmerischen Ebenen. Trotz dass sie ihre Arbeit als Coachin nebenberuflich anbietet, steckt ihr Herzblut in dieser Tätigkeit, das wird im persönlichen Gespräch schnell deutlich.
Kegelmanns Nähe zu den KlientInnen entsteht schon bei der herausragenden individuellen Erstberatung, durch die sich das Verständnis und die Richtung für die folgenden Coachingsitzungen anbahnt. Die KlientInnen werden in die Lage versetzt, sich selbst zu positionieren und die eigenen Ziele mit mehr Klarheit zu benennen. Gemeinsam wird der Coaching - Prozess ausgearbeitet. In Sitzungen, die zwei bis zweieinhalb Stunden dauern, werden neue Kräfte mobilisiert, sich auf die eigenen Ziele fokussiert und Schritt für Schritt verwirklicht. Sie erleben eine Begleitung auf Augenhöhe, geprägt durch Respekt und einer vertrauensvollen Atmosphäre.
Die täglichen Herausforderungen und Erfahrungen in einem internationalen Unternehmen im Human Resources Bereich geben ihr eine hohe Glaubwürdigkeit und lassen sie schnell an die Wirklichkeit ihrer KlientInnen andocken. Gelebte Verantwortung für Entscheidungen, Ergebnisse und Teams und eine fundierte Coachingausbildung kommen zusammen mit Neugierde und Kreativität. Es findet ein Austausch statt, der durch Einfühlungsvermögen und eigene Erfahrungen greifbarer gestaltet wird, sodass sich ihre KlientInnen gehört fühlen können. Das Spektrum an Methoden wird mit und für den Coachee entwickelt und erlebt, und stärkt auch nach Abschluss des Coachings nachhaltig die Selbstwirksamkeit. Kegelmanns kompetentes Coaching wird zusätzlich durch ergänzende Online- Angebote unterstützt, die den KlientInnen die Chance für ein Vertiefen oder eine Wiederholung geben, ohne auf die nächste Sitzung warten zu müssen. So kommt es zur Verwirklichung des eigenen Tempos, das unabhängig vom Coachingtermin weiter verfolgt werden kann.
Es sei kein Verharren im Hamsterrad mehr, sondern ein Weg mit Ideen und Möglichkeiten, so Kegelmann. Sollte der Klient oder die Klientin nicht zeitnah von ihr unterstützt werden können, ist eine Alternative immer das Aufzeigen kompetenter AnsprechpartnerInnen. Dafür stellt Kegelmann gerne Kontakte über ihr breites Netzwerk her, sodass die KlientInnen ihre Veränderungswünsche und Lösungen für ihre berufliche Perspektive in Angriff nehmen können.
Sidefact: Elke Kegelmann hat ihren Abschluss an der Georg-August-Universität Göttingen als Diplom- Sozialwirtin gemacht. Nun ist sie schon seit über 20 Jahren in ihrem Beruf tätig und nach einer zweifachen Coachingausbildung auch als Coachin aktiv. Sie coacht sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen in unternehmerischen Bereichen und legt Wert auf eine loyale und dynamische Zusammenarbeit mit ihren KlientInnen, um erfolgreiche Strategien ausarbeiten zu können.


By Annabelle Schareina

 

 

 

11 '21 | Let’s mentor!

Es gibt immer einen individuellen Implus, der die nächste Aktivität auslöst. Mein Kick-Starter für mein Engagement als Mentorin Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen, war der Film „Woman“. 2000 Frauen aus 50 Ländern erzählen ihre gelebten Geschichten über Bildung, berufliche Entwicklung, ihre Sozialisation als Teil einer Gesellschaft und Kultur in der sie sich nicht so entfalten können wie es ihnen entspricht. „Was WOMAN aber am meisten unterstreicht, ist die ungemeine Stärke der Frauen. Diese Stärke und ihre Fähigkeit, die Welt trotz aller Hindernisse und Ungerechtigkeiten zum Besseren zu verändern, berührt, inspiriert und macht Mut. In dieser neuen Ära, in der Frauenstimmen immer lauter werden, ist das Ziel des Films, nicht nur Rechte zu fordern oder sich auf die Probleme zu konzentrieren, sondern den Stimmen der Frauen endlich Gehör zu schenken, Lösungen zu finden und dafür zu sorgen, dass Frauen nie wieder als „schwächeres Geschlecht“ gesehen werden.“ https://mindjazz-pictures.de/filme/woman/ Die Geschichten haben mich tief berührt, als Frau, als Mutter, als Mensch. Der nächste Gedanke war: Ich will etwas tun! Gesagt, getan – und bei MentorMe registriert. Als Führungskraft und Mentorin kann ich meine Erfahrung, meine Kenntnisse und meine fachliche Power anderen Frauen anbieten und Ihnen als Sparringspartnerin dort zur Verfügung stehen, wo sie mich als hilfreich empfinden.
1 (Mentor) + 1 (Mentee) = 3 (Values) - My Values:
1. Die Begleitung einer Mentees ermöglicht es mir aus einem neunen Blickwinkel auf Situationen zu blicken, ich bin sehr nah dran am Erleben der anderen Person, ich kann interessenfrei und zielfrei verstehen, was sich dort abspielt. Spannend!
2. Ich bin Teil einer Community, die unglaublich breit, bunt, professionell und bereichernd ist.
3. Ich kann mein privates Engagement mit meiner beruflichen Leidenschaft verbinden.

Deine Veränderung beginnt. Mit MentorMe: Für Frauen, die im Job mit Mentoring, Networking und Training erfolgreich einsteigen und sich positionieren wollen. Registriere dich noch heute oder bewerbe dich um ein Stipendiat bei MentorMe
https://mentorme-ngo.org/mentee-aufnahme

 

 

 

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